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06.02.2025, Tipps für Verbraucher*innen

Werbung unter der Lupe

Werbung ist ein fester Bestandteil in unserem Alltag. Sie informiert, weckt Bedürfnisse und beeinflusst Kaufentscheidungen. Werbebotschaften begegnen uns heute überall: auf Plakaten, in den sozialen Medien, in Apps oder als personalisierte Angebote direkt auf den Smartphones. In Zukunft wird Werbung noch stärker auf jeden Einzelnen zugeschnitten werden, beispielsweise durch Künstliche Intelligenz. Verbraucher*innen sollten daher wissen, wie Werbung funktioniert, welche Rechte sie haben und worauf sie achten müssen, um informiert und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB) gibt einen Überblick und Tipps.

Werbung muss als solche erkennbar sein. Dies regelt das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Auch Influencer, Blogger und Online-Plattformen sind verpflichtet, Werbung deutlich zu kennzeichnen, beispielsweise mit Hinweisen wie „Werbung“, „Anzeige“ oder „gesponsert“. Ist dies nicht der Fall, handelt es sich um Schleichwerbung, die unzulässig ist. „Verbraucher*innen sollten bei Social-Media-Posts genau hinsehen, ob es sich um echte Empfehlungen oder bezahlte Partnerschaften handelt“, so VSB-Jurist Felix Kohn.

Werbung darf keine falschen oder täuschenden Informationen enthalten. Ein Produkt, das als „100 Prozent natürlich“ beworben wird, muss tatsächlich ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe enthalten. Werbebotschaften müssen klar und eindeutig sein. „Prüfen Sie bei außergewöhnlichen Angeboten die Bedingungen. Hinter ‚Null-Prozent-Finanzierungen‘ oder ‚Gratisangeboten‘ stecken oft versteckte Kosten“, so der Verbraucherschützer.

Im digitalen Zeitalter ist personalisierte Werbung weit verbreitet. Unternehmen sammeln Daten, um gezielte Anzeigen zu schalten. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gibt Verbraucher*innen umfangreiche Rechte:

  • Recht auf Auskunft: Verbraucher*innen können einsehen, welche Daten über sie gespeichert wurden, Art. 15 DSGVO.
  • Recht auf Vergessenwerden: Nicht mehr benötigte oder unrechtmäßig gespeicherte Daten müssen gelöscht werden, Art. 17 DSGVO.
  • Widerspruchsrecht: Nutzer können personalisierter Werbung widersprechen, Art. 21 DSGVO.

„Werbung ist Teil unseres Alltags. Verbraucher*innen haben Rechte und Möglichkeiten, sich vor unerwünschter Beeinflussung zu schützen. Achten Sie darauf, Werbung kritisch zu hinterfragen, nutzen Sie Ihre Rechte im Hinblick auf den Datenschutz und lassen Sie sich nicht zu unüberlegten Käufen verleiten. Informierte Entscheidungen sind der Schlüssel, um im Dschungel der Werbebotschaften den Überblick zu behalten“, rät Kohn.

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