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27.06.2023, Mit Weltraum-Spiegeln den Klimawandel stoppen

Vorteile und Risiken von Geoengineering

Die Klimakrise ist so brisant wie nie zuvor. Trotz internationaler Abkommen stoßen wir weltweit nach wie vor zu viel Kohlendioxid (CO2) aus. Ohne eine radikale Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen verfehlen wir laut Weltklimarat bereits Anfang der 2030er Jahre das 1,5-Grad-Ziel – mit weitreichenden Folgen für Mensch, Tier und Umwelt. Technische Lösungen erscheinen hier als einfacher Ausweg. Kann Geoengineering die Rettung bringen?

Geoengineering bezeichnet die absichtliche Manipulation des Klimas mit Hilfe technischer Mittel. Futuristische Ideen wie die Installation gigantischer Weltraum-Spiegel zur Ablenkung von Sonnenstrahlen gehören genauso dazu, wie die realistischere Speicherung von zuvor aus der Luft gefiltertem CO2 in der Erde. Hierfür existiert in Island bereits eine Anlage. Was positiv klingt, birgt auch Unwägbarkeiten. Viele Nebenwirkungen lassen sich bei Geoengineering-Maßnahmen derzeit weder abschätzen noch kalkulieren. In tiefe Erdschichten gepresstes Kohlendioxid birgt beispielsweise die Gefahr von Erdbeben oder einer Versalzung des Grundwassers. Der Forschungsbedarf ist in allen Bereichen technischer Beeinflussung des Klimas noch sehr hoch.

„Eingriffe in das komplexe Klimasystem können weitreichende und unumkehrbare Folgen haben“, meint Marianne Wolff, Umweltexpertin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB). „Stoßen wir aber weiterhin so viele Treibhausgase aus wie momentan, werden wir in Zukunft vielleicht auch Lösungsmöglichkeiten im technischen Bereich mit einbeziehen müssen. Die Hoffnung auf zukünftige technische Hilfsmittel darf aber nicht von der dringend nötigen Einsparung von Treibhausgasen ablenken. Handeln müssen wir schon jetzt“.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: Geoengineering - technische Lösungen für die Klimakrise?