High-Protein Lebensmittel im Check

Ob Brot, Nudeln oder im Kühlregal: High-Protein Lebensmittel finden sich mittlerweile in zahlreichen Ausführungen im Supermarkt. Eiweiß-angereicherte Produkte vermitteln den Anschein, besonders gesund und ausgewogen zu sein. Aber ist das Extra-Eiweiß überhaupt notwendig?

Der hohe Proteingehalt der Produkte stammt in der Regel aus zugesetztem Milchprotein, wie beispielsweise Molkenpulver, Milcheiweiß oder Magermilch sowie aus pflanzlichen Quellen wie extrahiertem Weizen-, Erbsen- oder Reisprotein. Der Kaloriengehalt von Eiweiß ist dem von Kohlenhydraten gleich und liegt bei vier Kilokalorien pro Gramm. Fett liefert dagegen mehr als die doppelte Kalorienmenge. Darüber hinaus sättigt Eiweiß anhaltender als schnell verdauliche Weißmehlerzeugnisse. „Deshalb werden eiweißreiche Lebensmittel auch gerne als Sattmacher bei Reduktionsdiäten eingesetzt“, erklärt Annegret Hager, Ernährungsexpertin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).

Kinder, Leistungssportler und Schwangere oder stillende Frauen haben einen etwas erhöhten Proteinbedarf, ebenso wie ältere und kranke Menschen. Doch selbst dieser erhöhte Bedarf kann durch eine ausgewogene Mischkost fast immer ausreichend gedeckt werden. „Auch Veganer*innen sind bei bewusster Kombination verschiedener pflanzlicher Quellen aus Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Gemüse, Obst, Nüssen und Samen ausreichend mit Eiweiß versorgt“, so Hager.

In der Zutatenliste von High-Protein-Produkten finden sich außerdem häufig kritisch zu betrachtende Zusatzstoffe wie Süßstoffe und Verdickungsmittel. Beim Vergleich mit den „normalen“ Produkten derselben Marke, liegen die Preisunterschiede bei rund einem bis zwei Euro pro 500 Gramm. Dies schlägt vor allem bei regelmäßigem Konsum oder bei Familienmengen zu Buche. Fazit: Mit Eiweiß angereicherte Lebensmittel sind oft überteuert und für die Deckung des Proteinbedarfs unnötig.

Weiterführende Eiweiß-Empfehlungen finden Sie in unserem VSB-Tipp: High-Protein Lebensmittel: Ist das Extra-Eiweiß sinnvoll?