Presse

16.05.2018, Zu wenig Organspender in Deutschland

Eine Entscheidung, die Leben retten kann

Trotz Gesetzesanpassungen, Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung gehen die Zahlen der Organspender hierzulande stetig zurück. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gab es im Jahr 2016 noch 857 Organspender, im Jahr 2017 waren es mit 797 Organspendern bereits 60 weniger. In Deutschland sterben jeden Tag – statistisch gesehen – drei Menschen, weil sie kein Spenderorgan erhalten haben.

Hierzulande gilt die sogenannte Zustimmungsregelung. Das heißt, dass jede Person über 16 Jahren einer Organspende zustimmen muss. „Für viele Personen ist es schwierig, sich mit den Themen Krankheit und Tod auseinanderzusetzen“, so Gabriele Gers, Volljuristin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB): „Deshalb besitzen auch zahlreiche in Frage kommende Menschen keinen Organspendeausweis oder einen entsprechenden Hinweis in der Patientenverfügung.“

In den meisten anderen europäischen Ländern gilt die Widerrufslösung. Dabei können Organe entnommen werden, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten nicht widersprochen hat, über 18 Jahre alt ist und die Angehörigen keine Einwände erheben. „In den Ländern mit Widerrufslösung sind die Organspenderzahlen deutlich höher als in Deutschland“, kommentiert Gers. Die Einführung der Widerrufslösung könnte auch für uns eine Möglichkeit sein, um die Chance auf eine dringend benötigte Transplantation zu erhöhen.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem Übersichtsartikel: Zu wenig Organspender in Deutschland